WANKAN

WANKAN – KÖNIG UND KRONE.

Wankan ist die kürzeste Shōtōkan-Kata. Sie wird auch in den Stilrichtungen Shitō-ryū und Shōrin-ryū praktiziert. Sie beinhaltet nur wenige Techniken, diese sind jedoch so anspruchsvoll, dass sie zu den höheren Kata zählt. 

In Wankan kommt nur ein Kiai vor. Im Shōtōkan kommt das nur hier vor und bei Meikyō, alle anderen Kata haben zwei Kiai. 

Die Scheren-Abwehrtechnik am Anfang der Kata, die auch in Nijū shi ho vorkommt, kann man als Block gegen einen Fauststoß sehen. Man klemmt das Handgelenk ein und drückt den Angreifer nach hinten, um ihn zu beschäftigen. Man erreicht damit, dass der Gegner nicht weiter angreifen kann. Danach kann man ihn in die kurze Distanz für einen Doppelfauststoß drücken oder es wird ein erneuter Angriff abgewehrt und mit einem Chūdan ren zuki gekontert.

Nach den Fußtritt-Abwehrtechniken (Morote sukui ucke) ergibt sich wieder dieselbe Situation: Entweder wird der Gegner in die richtige Distanz für eine Kontertechnik geschoben oder man wehrt einen zweiten Angriff ab.

Bei diesen Sequenzen soll darauf geachtet werden, dass die Neko ashi dachi so tief wie die Zenkutsu dachi ausgeübt werden. Nur dann können die jeweiligen Abwehrtechniken mit einer waagerechten Dynamik ausgeführt werden. Dieser technische Aspekt verleiht der Kata eine zusätzliche Ästhetik.

Zurück zu den Fußtritt-Abwehrtechniken: die zwei Morote sukui uke sind sehr anspruchsvoll weil sie mit einer sehr ausgeprägten Körperanspannung ausgeführt werden sollen, in einer Situation, die außergewöhnlich ist. Die Wendungen vor den Techniken und die kurzen Neko ashi dachi Stellungen, erschweren eine kraftvolle Handlung. Dafür ist ein intensives Üben unentbehrlich.

Die letzte Bahn sollte ebenso sehr intensiv trainiert werden, um sie nicht nur auf einer Abfolge von Techniken einzuschränken. Dafür, wie aus der grafischen Darstellung gut zu erkennen ist, soll das Sanbon-Prinzip berücksichtigt werden. Auch hier wäre es sofort auffällig, wenn man sich nach oben bewegen würde bei der Ausführung der drei Mae geri. Hier sollen die Kombinationen der Mae geri mit den darauf folgenden Oi zuki so miteinander kombiniert werden, dass sie jeweils eine Einheit bilden. Um diese lange Kombination „punktuell“ und mit dem richtigen Rhythmus ausführen zu können, benötigt man den vollen Körpereinsatz und ein ausgeprägtes Feingefühl für die Technik.

Dauer: circa 30 Sekunden

 

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